Foto: K@rl - Lizenz: CC BY-SA 4.0
Holzarten im Detail: Nutzung und Eigenschaften heimischer Hölzer
Holz war der wichtigste Werkstoff in allen Epochen der
Menschheitsgeschichte. Da jede Holzart spezifische Eigenschaften
aufweist, wurden einige Arten je nach Verfügbarkeit für den
jeweiligen Verwendungszweck bevorzugt.
Die Lager- und Handelszeiten für Holz waren in vorindustrieller Zeit
allgemein kürzer als heute üblich. Bei Bauholz kann man 3-4 Jahre als
Höchstfall annehmen, im Normalfall wurde das Holz noch in Jahresfrist
verbraucht.
Neophytische (eingewanderte) Holzarten in Mitteleuropa sind unter anderem
Robinie, Platane, Rosskastanie.
Die Fülle der aufgezählten Holzarten darf nicht darüber hinwegtäuschen,
dass sich die Zahl der an einem Ort tatsächlich verwerteten Hölzer meist
an einer Hand abzählen ließ, denn die Werkstofftreue ist bei den Produkten
unterschiedlich hoch.
Schnellzugriff
abies | acer | Ahorn | alnus | Apfel | betula | Birke | Birne | Buche | buxus | Buchsbaum | carpinus | cornus | cornus | corylus | crataegus | Eberesche | Eibe | Eiche | Erle | Esche | euonymus | fagus | Faulbaum | Fichte | fraxinus | Hainbuche | Hartriegel | Haselnuss | Holunder | ilex | juglans | juniperus | Kiefer | Kirsche | Kornelkirsche | Lärche | larix | Linde | malus | Pappel | picea | pinus | populus | prunus avium | prunus domestica | prunus padus | prunus spinosa | pyrus | Pfaffenhütchen | Pflaume | quercus | rhamnus | salix | sambucus | Schlehe | Schneeball | sorbus aucuparia | sorbus domestica | Speierling | Stechpalme | Tanne | taxus | tilia | Traubenkirsche | Ulme | ulmus | viburnum | Wacholder | Walnuss | Weide | WeißdornAhorn (acer spec.)
Zurück nach oben
Foto: Wikimedia Commons by Stephen Ondich - Lizenz: CC BY-SA 3.0
Apfel (malus silvestris)
Zurück nach obenWenn man von Apfelholz spricht, ist der Holzapfel gemeint. Es ist schwer, hart, gut polierbar und fest, jedoch nicht witterungsbeständig. Es ist in frischem Zustand schwer spaltbar und etwas härter als Birnenholz. Man nimmt keine veredelten Bäume, sondern den Wildapfel (Holzapfel). Wegen des geringen Stammumfangs wird das Holz für Schnitzereien weniger geschätzt, dafür aber zum Drechseln, für Messergriffe und Löffel. Das Holz muss langsam trocknen, damit es nicht reißt.
Birke (betula spec.)
Zurück nach obenDas leichte Holz dieses vielseitigen Baumes ist im Freien nicht
haltbar und läßt sich gut drechseln. Es ist weich und faserig,
daher wird es als Blindholz für Möbel, Leitern, Holznägel, Schuhe
und Schlittenkufen verwendet. Weil das Holz nicht splittert, auch
für weniger beanspruchte Werkzeugstiele und Griffe. Da es zum Reißen
neigt, muß es langsam trocknen. Birkenholz hat den Vorteil, auch in
frischem, feuchtem Zustand sofort brennbar zu sein. Das 18.
Jahrhundert liebte die Birke wegen ihres schnellen Wachstums; spätere
Zeiten sprechen verächtlich von einer "Betulomanie"
Dünne Zweige werden zu Besenreisig gebunden; die wasserdichte Rinde kann
wie Lederstreifen zu Taschen und Schuhen, Körben etc. geflochten werden.
Die sogenannten Birkenmeier sind Becher aus Birkenrinde.
Bisweilen wird die Rinde als Dachabdeckung genutzt, außerdem lässt sie
sich rückstandslos zu Birkenpech umwandeln.
Birne (pyrus communis)
Zurück nach obenDie Birne ist ein Edelholz, hervorragend geeignet für feine Schnitzereien, zum Drechseln und für präzise Werkzeuge, Wein- bzw. Obstpressen und als Ersatz für Buchsbaum auch für Druckstöcke. Das Holz springt leicht, ist sehr zäh und stumpft die Werkzeuge ab.
Buche (fagus silvatica)
Zurück nach obenEin gutes Brennholz und ein vielseitiger und stabiler Werkstoff für
Wagenachsen, Pfosten, Keile, Werkzeugstiele und -griffe und
Stuhlbeine. Zur Verarbeitung muss es langsam trocknen. Die gute
Spaltbarkeit erlaubt sehr flache und dennoch stabile Brettchen für
Buchdeckel, Seiten von Wachstafelbüchern, Webbrettchen etc.
Geeignet für alle Holzgeräte in der Küche. Als Bauholz ist Buche
nur im Innenbereich geeignet, da Buche im Freien innerhalb von ca.
5 Jahren verrottet. Außerdem verzieht sich Buche bei wechselnden
Feuchtigkeiten stark. Für Tischler und Drechsler ist es unbrauchbar,
da es sich verzieht. In jüngster Zeit kann dem Verziehen durch
Verleimungstechnik abgeholfen werden, und die hohe Festigkeit des Holzes
wird wieder geschätzt: bei gleichen Abmessungen wiegt das Holz nur
ein Zehntel von Baustahl, bietet aber ein Drittel von dessen Festigkeit.
Die Asche enthält recht viel Pottasche und wird
zum Herstellen von Seife benutzt.
Buchsbaum (buxus sempervirens)
Zurück nach obenDieses schwerste einheimische Holz wird für feine Schnitzereien wie Spielfiguren oder Kämme verwendet. Der Baum wächst sehr langsam und erreicht äußerst selten über 30 cm Durchmesser. Die gleichmäßige Textur und Härte macht das Holz für Druckstöcke geeignet.
Eberesche (sorbus aucuparia)
Zurück nach obenDas Holz trocknet leicht ohne sich zu werfen und zu reißen und schwindet nur wenig. Es wird zum Schnitzen verwendet, ist aber kein typisches Nutzholz. Die gerbstoffreiche Rinde (übertrifft sogar Eichenrinde) findet in der Gerberei Verwendung.
Eibe (taxus baccata)
Zurück nach oben
Eibenholz ist schwer spaltbar und sehr dicht. Es ist ebenso hart wie
Eschenholz und trocknet ohne zu reißen. Das Kernholz ist
witterungsbeständig, und wird für Gefäße und Zaunpfähle benutzt, aber
vor allem für Bogenwaffen und Armbrüste wegen der stahlartig
federnden Stoßkraft geschätzt.
Unser heutiges Wort "toxisch" ist von der Eibe (taxus) abgeleitet.
Eiche (quercus spec.)
Zurück nach oben
Foto: Wikimedia Commons by Tim van de Staak - Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Gerbstoffe der Rinde gerben Leder, im Gegensatz zu Nadelbaumrinde wird das Leder dabei hell. Die durch Stiche der Gallwespe verursachten Galläpfel an Eichenblättern sind reich an Gerbstoffen und dienen als Gerbmittel sowie zur Herstellung von Eisengallustinte.
Erle (alnus spec.)
Zurück nach obenBei wechselnder Feuchtigkeit ist das leichte Holz nur wenig dauerhaft,
aber unter Wasser ist es unbeschränkt haltbar. Daher wird es auch für
Erdarbeiten und Wasserleitungen gerne verwendet. Ansonsten liefert
Erle gute Holzkohle und Holz für Bürsten, Besenrücken, Griffe,
Schalen, Holzschuhe und Spielwaren. Das Holz brennt wie Birke
auch frisch und erzeugt einen angeblich heilsamen Qualm, der
nicht in den Augen brennt.
Die Schwarzerle hat einen reichen Stockausschlag, deshalb ist sie für
den Niederwaldbetrieb geeignet.
Esche (fraxinus excelsior)
Zurück nach obenDa erst nach 50 Jahren eine Kernbildung erfolgt, werden nur ältere
Bäume verwendet. Handwerkern zufolge ist Eschenholz aus Hecken zäher
als von freistehenden Bäumen. Das Holz muss gleich nach der Fällung
zum Trocknen eingeschnitten werden, weil es sonst reißt. Im Freien
ist das schwer spaltbare Holz nicht dauerhaft. Man macht aus diesem
harten und sehr stabilen Holz Axtstiele, Lanzen und Hammerstiele,
Messergriffe und landwirtschaftliche Geräte, aber wohl auch Fassreifen,
Hirtenstäbe, Besenstiele, Schalen, Heugabeln, Wagen, Boote,
Rechenzinken, Skier, Radspeichen und Radfelgen.
Wenn das Holz korrekt eingeschnitten und kontrolliert getrocknet wurde,
entstehen nur wenige Spannungsrisse. Eschenholz bewegt sich wenig,
weil es vergleichsweise dimensionsstabil ist. Das macht es besonders für
Drechselarbeiten und Präzisionsprodukte geeignet. Schüsseln und
Essgeschirr. wurden oft aus Eschenholz gefertigt.
Faulbaum (rhamnus frangula , frangula alnus)
Zurück nach obenSchuhnägel und Zapfen für Weinfässer, Kienspan. Das Holz des Faulbaumes ist spröde und lässt sich leicht spalten, weshalb es auch beim Pliestern von Fachwerkbauten benutzt wurde.
Fichte (picea spec.)
Zurück nach obenDas leichte und weiche kernlose Holz trocknet schnell ohne sich zu werfen, ist aber gegen Insektenfraß sehr anfällig. Als Durchschnittsnutzholz wird es innen und außen als Bauholz für Fenster, Türen etc. verwendet. Außerdem ist Fichte in der Kleinböttcherei für Daubenschalen vorherrschend. Gespaltene Stämme werden zu Leiterbäumen verwendet.
Hainbuche (carpinus betulus)
Zurück nach obenDie Hainbuche hat außer ihrem deutschen Namen nichts mit der Buche zu tun, sie ist eher mit Birken verwandt. Für Gebrauchsgegenstände ist sie eines der besten Werkhölzer für Hackklötze, Textilspulen, Schlittenkufen, landwirtschaftliche Geräte und zum Drechseln. Überall, wo auf einen hohen Abnutzungswiderstand Wert gelegt wird oder es auf feste harte und dichte Oberflächen ankommt. Man muss Hainbuche sehr langsam mitsamt der Rinde trocknen. Mechanisch ist dieses Holz Eiche und Esche überlegen, darum wird sie z.B. in Mühlen für Zahnräder genutzt. Als Bauholz wird es ungern verwendet. Hainbuche ist ein gutes Brennholz, der Qualm wirkt nach Hildegard von Bingen gegen böse Träume.
Hartriegel (cornus sanguinea)
Zurück nach obenDie harten Ruten dieses Strauches oder Baumes werden als Fleischspieße, Wurfspieße und für Nadeln benutzt. Dickere Stücke reißen beim Trocknen. Der heute häufige Rote Hartriegel ist eine Zuchtform, der einheimische Hartriegel dagegen hat dunkle Rinde und blaue (statt weiße) Beeren.
Haselnuss (corylus spec.)
Zurück nach obenStarkes Reißen kann bei langsamem Trocknen verhindert werden. Wegen seiner Elastizität werden dünne Ruten wie bei der Weide gern zum Korbflechten, zum Binden oder als Faßreifen benutzt, stärkere Ruten als Flechtwerk für Zäune und Wände (Wand kommt von winden). Neben Pfählen und Stöcken gebrauchte man sie auch zum Dachdecken. Das Holz ist anfällig gegen Insektenfraß und nicht dauerhaft. Einjährigen Trieben wurden geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben, daher oft als Wünschelrute benutzt.
Holunder (sambucus spec.)
Zurück nach obenHolunder läßt sich schwer trocknen und reißt leicht. Das harte Holz
ist leicht spaltbar und dient zum Schnitzen und Drechseln. Einfache
Flöten sind leicht durch Entfernen des Marks aus jungen Trieben
herzustellen.
Das Mark ist ein Ersatz für Kork.
Kiefer (pinus spec.)
Zurück nach obenDas weiche, harzreiche Holz wird innen und außen als Bauholz genutzt,
wenn es nicht zu astig ist. Es ist auch bei Wasserkontakt haltbar
und findet daher im Bootsbau, Wasserbau und als Zaunpfahl Verwendung.
In unseren Breiten ein übliches Brennholz, im Mittelalter als
Kienspan auch zur Beleuchtung von Innenräumen benutzt. Pfeile werden
aus Kiefernholz, Schneeball oder Rohr hergestellt, da diese Holzarten
gut biegbar sind, um gerade Pfeilschäfte zu erhalten. Besonders
harzreiche Teile werden zu Holzteer destilliert. Aus länglichen
Spänen werden Spankörbe hergestellt.
Das Harz aller Nadelbäume dient als Wundpflaster. Wurzeln eignen sich
als Bindematerial, die Rinde färbt Leder beim Gerben schwarz.
Kirsche (prunus spec.)
Zurück nach obenAus dem zähen, festen, wenig werfenden Holz werden Werkzeuggriffe und
Löffel hergestellt. Flöten sind meist aus Kirschholz. Für
kunstgewerbliche Produkte wird die dichte, feste Konsistenz geschätzt.
Das von den Stämmen abgesonderte Kirschgummi wird als Klebstoff
genutzt und findet in der Tafelmalerei Verwendung.
Kornelkirsche (cornus mas)
Zurück nach obenDie Kornelkirsche liefert das härteste einheimische Holz. Es wird zum
Drechseln geschätzt und liefert unter anderem Werkzeuggriffe.
Holz und Rinde geben einen gelben Farbstoff. Ihr Verbreitungsgebiet
endete im Mittelalter allerdings in Thüringen; in Brandenburg kam sie
nicht vor.
Lärche (larix europaea)
Zurück nach obenDas relativ weiche Holz verwandelt sich unter Wasser zu einem
steinharten und extrem haltbaren Material. Daher ist es ein wertvolles
Bauholz, vor allem im Brückenbau, in der Böttcherei und für
Schwellen. Die Witterungsfestigkeit macht es für den Außenbau
geeignet. Vor allem in Süddeutschland verbreitet, ist
Lärche der bevorzugte Werkstoff für Dachschindeln, die eine
Lebensdauer von rund 100 Jahren haben sollen. Das Holz ist trotz
des hohen Harzanteils fast unbrennbar und daher als Brennholz
völlig ungeeignet.
Das Harz der Lärchen liefert das wertvolle Venezianer Terpentin. Rinde
färbt Leder beim Gerben fast schwarz.
Linde (tilia parvifolia, tilia grandifolia und 25 weitere Arten)
Zurück nach obenLinde trocknet schnell, reißt aber leicht. Im Freien ist das Holz
nicht dauerhaft. Es wird daher nur im Innenbereich verwendet für
Spielwaren, Küchengeräte, Kisten und Holzkohle. Zum Schnitzen ist
Linde seit alters her beliebt, obwohl es leicht vom Holzwurm befallen
wird. In der Holzplastik taucht Linde interessanterweise nach dem
Hochmittelalter erst ab dem 15. Jahrhundert wieder auf.
Sehr wichtig ist Linde als Faserlieferant. Die Bastfasern, die alle
6-7 Jahren vom Stamm geerntet werden, werden roh zum Binden benutzt,
oder zu Seilen, Matten, Netzen, Säcken und Schuhen verarbeitet.
Pappel (populus alba, populus tremuls, populus nigra)
Zurück nach obenDas langfaserige und gut trocknende Holz ist nicht druckfest. Man
kann Holzschuhe und Kisten daraus herstellen. Die helle Färbung macht
es geeignet für Küchengeräte wie Löffel und Kellen. Wegen der guten
Ausschlagfähigkeit werden Pappeln in holzarmen Gegenden zur
Brennholz- und Futterlaubgewinnung im Kopfholzbetrieb bewirtschaftet.
Die Rinde wird zum Gerben und Gelbfärben benutzt. Das Holz brennt kaum,
kann aber ein kleines Feuer über Nacht halten. Holzplastiken des 13. und
14. Jahrhunderts sind vorwiegend aus Pappelholz hergestellt, während
die romanische Plastik neben Pappel auch Ahorn und Linde benutzte.
Pappelholz wird auch zum Korbflechten benutzt.
Pfaffenhütchen (euonymus europaeus)
Zurück nach obenDas sehr geradfaserige und dauerhafte Holz erreicht nur geringe Durchmesser. Das helle, harte und sehr dichte und schwere Holz gleicht mechanisch dem Buchsbaum und kann besonders gut zum Drechseln benutzt werden, insbesondere für Holzgewinde. Der Volksname "Spindelbaum" legt die Verwendung für Spindeln nahe. Spindeln erforderten allerdings keine große Werkstofftreue, so dass sie aus fast allen Hölzern hergestellt wurden. Verkohlt ergibt es gute Zeichenkohle.
Pflaume (prunus domestica, prunus insititia)
Zurück nach obenDa es härter und fester als Kirschholz ist, eignet sich Pflaume für Fasshähne und Knöpfe, aber ebenso gut zum Schnitzen und Drechseln.
Schlehe (prunus spinosa)
Zurück nach obenTrotz der geringen Stammdurchmesser (im Höchstfall 12 cm) ein
ausgezeichnetes Material für Holzschnitte. Das Holz ist zäh, hart
und feingemasert, also zum Drechseln sehr geeignet.
Hecken aus Schlehen schützten Gehöfte und Weiden. Die Dornen liefern
schwarze Dornentinte, die Rinde liefert roten Farbstoff für Wolle und
Leinen.
Schneeball (viburnum opulus, viburnum lantana)
Zurück nach obenSchneeballholz soll vor allem für Pfeile verwendet worden sein, ist aber auch für Spindeln gut brauchbar. Ruten vom Pfeifenstrauch liefern Faßreifen und Flechtholz.
Speierling (sorbus domestica)
Zurück nach obenDer heute sehr seltene Baum liefert hartes Holz, welches für Stiele von Rechen und Heugabeln benutzt wurde.
Stechpalme (ilex aquifolium)
Zurück nach obenDas Holz der Stechpalme ist handwerklich fast völlig unbrauchbar, da es gedreht wächst und reißt. Allerdings ist es sehr fest und kann, wenn es frisch in kleine Abschnitte geteilt wurde, zum Schnitzen und Drechseln verwendet werden.
Tanne (abies pectinata und weitere Arten)
Zurück nach obenTannenholz ist weich, harzlos und spaltbar, als Bauholz besser nur im Innenbereich und für Möbel verwendbar. Auch unter Wasser ist Tannenholz haltbar, daher ein sehr typisches Holz für Särge.
Traubenkirsche (prunus padus)
Zurück nach obenDie langen, verzweigungslosen Ruten der europäischen Traubenkirsche
sind als Material zum Zaunflechten hervorragend geeignet. Im
Unterschied zu den im Holz sehr ähnlichen Haselnußruten ist das
Holz der Traubenkirsche bei feuchter Witterung sehr pilzanfällig.
Die nach Marzipan duftende Rinde spielt als Arznei eine Rolle.
Ulme (ulmus campestris, ulmus suberosa, ulmus montana, ulmus effusa)
Zurück nach obenDas Holz der Ulme wird Rüster genannt. Da das langsam getrocknete
Holz in trockenem Zustand auch trotz vieler eng gesetzter Bohrungen
nicht reißt, und eines der zähesten und spaltfestesten Hölzer ist,
wird für Radnaben ausschließlich Ulmenholz benutzt. Auch bei
ständiger Durchfeuchtung ist es haltbar, und wird darum für hölzerne
Wasserleitungen, gedrechselte Schalen und Särge benutzt. Wegen ihrer
Splitterfestigkeit nimmt man Rüster für Arbeitsklötze und Stuhlsitze.
Als Brennholz über Nacht genutzt, da es ein kleines Feuer bis zu 20
Stunden halten kann.
Die Asche enthält 77% Kalziumkarbonat (Pottasche). Wie die Linde liefert
auch die Ulme unter ihrer Rinde Bastfasern für textile Produkte. Die
Rinde dient zum Gerben und Gelbfärben.
Wacholder (juniperus sabina, juniperus communis)
Zurück nach obenHolz von juniperus communis wird für Druckstöcke als Ersatz für Buchsbaum verwendet und als Räuchermittel eingesetzt. Es gibt dem geräucherten Fisch oder Fleisch Aroma und desinfiziert. Vielleicht aus diesem Grund macht man auch Gefäße für Lebensmittel, Butterfässer und Bierkrüge aus diesem Holz. Es ist langfaserig und elastisch, daher als Reifen für kleinere Gefäße geeignet. Im Spätmittelalter sind große Wacholderfeuer gegen die Pest charakteristisch. Es ist gut drechselbar und äußerst resistent gegen Insekten. Der gesamte entnadelte Baum kann zu wertvollem Wacholderteer verschwelt werden.
Walnuss (juglans regia)
Zurück nach obenDie Walnuss breitete sich im frühen Mittelalter stark aus. Das wenig dauerhafte Holz wird zum Drechseln und für Möbel benutzt. Das zähe und feinfaserige Holz wird meist nur als Nussbaum bezeichnet.
Weide (salix caprea, salix fragilis, salix babylonica und über 200 weitere Arten)
Zurück nach obenDas gut trocknende Holz findet für Holzschuhe, Bretter, Backtröge und Kisten Verwendung, im Freien ist es ungeeignet. Es ist weiß, biegsam und sehr leicht; dennoch zäh und faserig. Darum wird es gerne für Dübel und Holznägel verwendet. Wünschelruten können neben Weide auch aus Hasel und Birke gemacht werden. Die Rinde enthält Gerbstoff und das Schmerzmittel Salicylsäure. Daher entzünden sich Blasen auch nicht, die durch Werkzeugstiele aus Weide entstehen. Frische Triebe vor allem der Korbweide werden zum Flechten und Binden benutzt.
Weißdorn (crataegus monogyna, crataegus oxyacantha)
Zurück nach obenDas Holz ist für Drechslerwaren wertvoll. Als Hecke gepflanzt wehren Weißdornbüsche Feinde und wilde Tiere ab.
- Fabian Peise: Düppeler Lexikon (Onlinepublikation), 2004
- Joachim Radkau: Holz. Wie ein Naturstoff Geschichte schreibt, 2018